Beuten und mehr

Welches Zuhause ist für meine Bienen am Besten?

Bienen stellen keine großen Ansprüche an ihren Wohnraum. Eigentlich genügt ihnen ein ausreichend großer, trockener und gut isolierter Hohlraum. Die Behausung selbst könnte ein hohler Baumstamm oder eine geschlossene leere Kiste auf dem Dachboden einer Scheune sein. Denn hätten sie die Wahl, würden Bienen lieber höher wohnen. Wenn der noch geschützt mitten in einer dauerhaft blühenden Pflanzenwelt steht, ist das Bienen-Glück perfekt.

Der Imker sieht das aber ganz anders. Er verfolgt den funktionalen Ansatz. Er will möglichst komfortabel alle anstehenden Arbeiten rund um den Bienenstock ausführen können und vor allem die Gewinnung des Honigs so einfach, wie möglich machen.

Der amerikanische Imker Lorenzo Langstroht (1810-1895) war der Erste, der das mit einer Magazinbeute zu perfektionieren versuchte. Grundprinzip dieser Bienenbehausung waren erweiterbare, stapelbare Boxen, die mit normierten Rähmchen zur Aufnahme der Brut- und Honigwaben befüllt werden konnten.

Allerdings setzte sich dieses flexible System in Deutschland erst nach 1960 immer mehr durch. Davor wurde noch mit ortsgebundenen Bienenhäusern oder -wagen geimkert.

Mittlerweile ist das Angebot an Bienenwohnstätten oder wie der Fachmann sagt, Beuten immer größer geworden. Das beginnt bei Kästen für den Balkon, geht über die Bienenkiste bis hinzu den vielseitig erweiterbaren standardisierten Systembeuten. Letzere gibt auch noch in unterschiedlichen Maßen, wie Zander, Langstroth, Deutsch Normal …. Aber dazu später mehr.

Bevor man entscheiden kann, welches Maß für einen selbst das Richtige ist, muss man wissen, was man mit den Bienen vor hat. Denn Imkern kostet Geld. Für eine einzige Beute liegen die Kosten bei rund 150 Euro. Bei vier Völkern, die man schnell im Besitz hat, wenn man dem Bienen hüten oder der Imkerei verfallen ist, liegen die Kosten für die Erstausstattung schnell bei 1.000 Euro. Hat man sich erst für ein System entschieden, kostet es viel Geld zu einem anderen System zu wechseln.

Jetzt zu der zentralen Frage: Was will ich mit den Bienen machen?

  1. Bienen halten um die Natur zu bereichern und für mehr Bestäuber sorgen. Die Honigentnahme steht ganz im Hintergrund.
    Nicht mehr als ein bis zwei Völker halten.
  2. Bienen langfristig halten, um die Natur zu bereichern und für mehr Bestäuber sorgen. Und sich jedes Jahr über eigenen Honig freuen.
  3. So viel, wie möglich an Honig produzieren.

Entscheidet man sich für Option 1 oder 2. muss es gar keine Magazin-Beute sein. Hier gibt es einige spannende Alternativen.

Ist die Honig-Gewinnung die eigentliche Triebfeder kommt man an den Magazin-Beuten gar nicht vorbei.